Gender macht Herrschaft / Gender Powers Sovereignty

Gender macht Herrschaft / Gender Powers Sovereignty

Veranstalter
Andrea Stieldorf / Irina Dumitrescu / Ludwig Morenz / Linda Dohmen, SFB 1167 (Bonn): "Macht und Herrschaft - Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive"
Veranstaltungsort
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universitätshauptgebäude/Fest- und Senatsaal, Am Hof 1, 53113 Bonn
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.09.2019 - 02.10.2019
Website
Von
Naemi Winter

Understanding the interaction between male and female forms of agency is necessary to the study of power, both in its modern and premodern articulations. Using gender as a category of analysis in the examination of Macht und Herrschaft opens up a range of possible investigations. What is the relevance of gender identity and what are its possible effects on legitimacy or the exercise of power? How do gendered identities interact within the framework of a royal family? Are there characteristics specifically expected from a male or female ruler and, if so, to what extent are they gender typical? Which conflicts can arise when such expectations are not met, as in the case of a childless ruler? How do evaluations of a powerful individual’s physicality and sexuality reflect political or social conceptions of order? The aim of this international conference is to gather scholars of premodern societies in Asia, Europe and North Africa in order to approach these questions from an interdisciplinary, transcultural perspective.

Das Verständnis des Zusammenspiels zwischen männlicher und weiblicher Herrschaft ist für die Erforschung von Macht in ihren modernen sowie vormodernen Ausprägungen notwendig. Die Verwendung des gender als Analysekategorie bei der Erforschung von Macht und Herrschaft eröffnet eine Vielzahl von möglichen Fragestellungen. Wie relevant ist die Geschlechtsidentität und wie kann sie sich auf Legitimität und Herrschaftsausübung auswirken? Wie interagieren Geschlechtsidentitäten innerhalb einer königlichen Familie? Gibt es bestimmte Charakteristika, die speziell von männlichen respektive weiblichen HerrscherInnen erwartet werden und, falls dies der Fall ist, wie geschlechtertypisch sind diese? Welche Konflikte können entstehen, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, z.B. im Falle kinderloser HerrscherInnen? Inwiefern geben Bewertungen von Physis und Sexualität mächtiger Individuen politische oder soziale Ordnungsvorstellungen wider? Das Ziel dieser internationalen Tagung ist es, diesen Fragen aus einer interdisziplinären und transkulturellen Perspektive mit Blick auf vormoderne Gesellschaften aus Asien, Europa und Nordafrika nachzugehen.

Programm

Montag 30.09.2019

Ab 13.30 Uhr
Registrierung

14.00-14.30 Uhr
Eröffnung/Begrüßung durch
Volker Kronenberg (Dekan der Philosophischen Fakultät, Bonn)
und die Organisatoren: Andrea Stieldorf, Irina Dumitrescu, Ludwig Morenz, Linda Dohmen

14.30-16.00 Uhr
Anne Behnke Kinney (Virginia): Empress Lü (r. 195-180 BCE,) the First Woman to Rule China
Alex McAuley (Cardiff): Daughters, Princesses, and Agents of Empire: Royal Women as Transcultural Agents in the Seleucid Empire

16.00-16.30 Uhr
Kaffeepause

16.30-18.00 Uhr
Ladan Rahbari (Gent): Gender, Sexuality and Power in Pre- and Early Modern Persian Territories
Birgit Münch (Bonn): Kinderlose Herrscherin als ideale Mutter – Witwe im Habit der Macht. Rollenmodelle und Agitationsräume Isabella Klara Eugenias (1566-1633)

18.15 Uhr
Abendvortrag von Regina Toepfer (Braunschweig): Fertilität und Macht. Die Reproduktionspflicht mittelalterlicher Herrscher und Herrscherinnen
anschließend Empfang

Dienstag 01.10.19

9.00-10.30 Uhr
Anne Foerster (Paderborn): Gender and Authority – The Entanglement of Two Concepts in High Medieval Historiography
Doris Gutsmiedl-Schümann (Berlin): gender archaeology -zwischen archäologischem Befund und (re)konstruiertem Lebensbild

10.30-11.00 Uhrt
Kaffeepause

11.00-12.30 Uhr
Andrea Sieber (Passau): Zwischen Macht und Ohnmacht. Gender-Diskurse und Herrschaftskonzeptionen im Nibelungenlied
Elizabeth Robertson (Glasgow): Rape, Consent and the Female Soul in Augustine’s Commentary on Lucrece
12.30-14.00 Uhr
Mittagspause

14.00-15.30 Uhr
Elena Woodacre (Winchester): Obstacles and Opportunities for Female Power and Sovereignty
Alheydis Plassmann (Bonn): Weibliche Erbfolge – Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Herrschaftsausübung bei fehlenden männlichen Nachfolgern

15.30-16.00 Uhr
Kaffeepause

16.00-17.30 Uhr
Uroš Matić (Wien): Gender as Frame of War in Ancient Egypt
Jennifer Thibodeaux (Wisconsin-Whitewater):
Seizing the Moment: French Elite Masculinity During the English Occupation of Normandy

19.00 Uhr
Abendvortrag von Ludwig Morenz (Bonn): Die Maskulinitäts-Konstruktion eines Super-Helden. Zur medialen Inszenierung des Nomarchen Anchrifi am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr.

20.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen der Referentinnen und Referenten

Mittwoch 02.10.2019

9.00-10.30 Uhr
Sebastian Roebert (Leipzig): Direkte und indirekte Belege weiblicher Herrschaft in spätmittelalterlichen Quellen: Die Krone Aragón im 14. Jahrhundert
Janna Bianchini (Maryland): Between Sacred and Secular Power: How León-Castile’s Royal Women Became Nuns

10.30-11.00 Uhr
Kaffeepause

11.00-12.00 Uhr
Abschlussdiskussion und Resümee

Kontakt

Diana Sünberg

Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft
Konviktstr. 11

gruwi-sekretariat@uni-bonn.de